Mit Beginn des Schuljahres 2014/15 wurde der Rems-Murr-Kreis Modellregion zur Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf.
Ziel ist die Intensivierung und Koordination der Beruflichen Orientierung. Mehr Schulabgängerinnen und Schulabgängern soll der
direkte Einstieg in Ausbildung und Beruf gelingen. Für Jugendliche, die nach Abschluss der allgemein bildenden Schule noch
Förderbedarf haben, wurde an den beruflichen Schulen der Bildungsgang AV dualgeschaffen. Dabei handelt es sich um einen Bildungsgang, der eine Ausbildungsvorbereitung
mit starken betrieblichen Anteilen verbindet.
In Zusammenarbeit der Netzwerkpartner entstand im Sommer 2014 eine Projektstruktur, an deren Spitze der Strategische Beirat steht. Die Leitungen der beteiligten Behörden und Institutionen treffen in diesem Gremium grundsätzliche Entscheidungen und koordinieren die Öffentlichkeitsarbeit. Im Arbeitskreis Regionales Übergangsmanagement (AK-RÜM) haben das Landratsamt Rems-Murr-Kreis, die Agentur für Arbeit Waiblingen und das Staatliche Schulamt Backnang die Federführung übernommen. Mit weiteren Akteuren im Bereich Übergang Schule-Beruf werden hier Arbeitsschwerpunkte festgelegt und Umsetzungsstrukturen verabschiedet.
Im Rahmen der Neugestaltung des Übergangs von der Schule in den Beruf stellen sich für die allgemein bildenden Schulen folgende Aufgabenschwerpunkte:
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weiterer Ausbau einer systematischen Beruflichen Orientierung
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gezielte individuelle Förderung im Bereich der beruflichen Orientierung
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enge Zusammenarbeit im Übergang allgemein bildenden Schulen - AVdual
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enge Zusammenarbeit mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit
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Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport und die Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit
erproben ab dem Schuljahr 2017/2018 in zwei ausgewählten Schulamtsbereichen und dort an insgesamt elf Schulen modellhaft eine
verstärkte Präsenz der Berufsberaterinnen und Berufsberater der Agentur für Arbeit an den Schulen.
Das Modellprojekt verankert ein erweitertes Beratungsangebot von durchschnittlich sieben Stunden pro Woche an der Schule und lässt schnell und unkompliziert die Klärung kurzfristiger Anliegen der Jugendlichen an die Berufsberatung zu.
Den Schülerinnen und Schülern, aber auch deren Eltern wird damit im vertrauten Rahmen der Schule noch mehr als bisher ein niedrigschwelliger Zugang zur Berufsberatung ermöglicht. Darüber hinaus fördert die erweiterte Kooperation sowie unterrichtliche Angebote der Berufsberatung die enge Zusammenarbeit der in das schulische Curriculum der beruflichen Orientierung eingebundenen Akteure.
Am Modellprojekt beteiligte Schulen im Rems-Murr-Kreis:
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Friedrich-Schiller-Gymnasium Fellbach
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Max-Eyth-Realschule Backnang
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Schulzentrum Rudersberg Werkreal- und Realschule
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Salier Gemeinschaftsschule Waiblingen
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Wittumschule Gemeinschaftsschule Urbach
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Mit dem Modellprojekt Praktikum Plus werden ausgewählte Schulen bei
der Förderung ihrer Schüler/innen in der Praktikumsumsetzung und insbesondere in der Nutzung des Praktikums als wesentlichem
Element der Beruflichen Orientierung unterstützt. Als Projektleitung im Rems-Murr-Kreis wurde das Kolping Bildungswerk gewonnen.
Zielgruppe des Projekts sind Schüler/innen aller Schularten (allgemein bildend wie beruflich), die ein verpflichtendes Praktikum durchlaufen. Praktikum Plus läuft in folgenden Stufen ab:
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Bestandsaufnahme in Bezug auf die Praktikumsumsetzung an den beteiligten Schulen,
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Sammlung von Ideen für Innovationen und Verbesserungen (nach Rücksprache mit Lehrkräften der Schulen)
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Erprobung dieser Ideen in den Schulen.
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Dokumentation der Ergebnisse.
Die mit der Durchführung und Dokumentation des Projekts anfallende Arbeit wird vom Kolping Bildungswerk geleistet. Insgesamt werden landesweit nachhaltige Anstöße dokumentiert und allen Schulen zugänglich gemacht. Ziel ist die Umsetzung der Praktika in Bezug auf die berufliche Orientierung unserer Schüler/innen effektiver zu gestalten.
Im Rems-Murr-Kreis beteiligte Schulen:
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Schulzentrum Rudersberg Grund- und Werkreal- und Realschule
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Mörikeschule Backnang Gemeinschaftsschule
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Gemeinschaftsschule Sulzbach an der Murr
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Lehenbachschule Winterbach Gemeinschaftsschule
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Comeniusschule Waiblingen
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Geschwister-Scholl-Realschule Winnenden
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Rumold-Realschule Rommelshausen
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Bildungszentrum Weissacher Tal Abt. Realschule
- Lautereck-Realschule Sulzbach an derMurr
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KooBO-Beauftragter: Bernhart Mittorp Bernhart.Mittorp@ssa-bk.kv.bwl.de
Innerhalb der Kooperativen Berufsorientierung führen die Schulen in Zusammenarbeit mit einem Betrieb
oder einer Hochschule und der Unterstützung des BBQ (Berufliche Bildung gGmbH) Waiblingen ein einjähriges Produktions- oder
Forschungsprojekt durch. Dabei planen die Schülerinnen und Schüler ihr Projekt selbst und setzen es um. Bei der Durchführung
können sie auf das Wissen und Können der Kooperationspartner zugreifen.
In diesem Projekt stehen die Berufliche Orientierung und die Förderung von Kompetenzen im Vordergrund. Schülerinnen und
Schüler erhalten umfassende Informationen zu Berufsfeldern und machen wertvolle praktische Erfahrungen.
Weitere Informationen und Downloads: KooBO Startseite
Im Bereich des Staatlichen Schulamts Backnang nehmen im Schuljahr 2020/21 folgende Schulen teil:
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- Bürgfeldschule Welzheim
- Conrad-Weiser-Schule Aspach
- Friedensschule Waiblingen-Neustadt
- Gemeinschaftsschule in der Taus Backnang
- Gemeinschaftsschule Leutenbach
- Geschwister-Scholl-Realschule Winnenden
- Haselsteinschule Winnenden
- Herzog-Christoph-Schule Murrhardt
- Ludwig-Uhland-Schule Schwaikheim
- Mörikeschule Gemeinschaftsschule Backnang
- Pestalozzischule Backnang
- Salier Gemeinschaftsschule Waiblingen
- Schlossgartenschule Alfdorf
- Walterich Gemeinschaftsschule Murrhardt
- Wittumschule Urbach
- Gemeinschaftsschule Korb
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Bereits teilgenommen haben:
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- Albertville Realschule Winnenden
- Hohbergschule Plüderhausen
- Gemeinschaftsschule Rainbrunnen Schorndorf
- Reinhold-Nägele-Schule Weinstadt
- Salier Realschule Waiblingen
- Wichernschule Fellbach
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Der jährlich stattfindende Fachtag Berufsorientierung greift aktuelle Themen in diesem Bereich und im Übergang Schule-Beruf auf,
beleuchtet sie von verschiedenen Seiten und stellt Modelle gelungener Praxis vor.
Für den Arbeitskreis Regionales
Übergangsmanagement wird der Fachtag gemeinsam vom Landratsamt Rems-Murr-Kreis, der Agentur für Arbeit Waiblingen und dem
Staatlichen Schulamt Backnang geplant und durchgeführt.
Zielgruppe sind
hauptberuflich Tätige im Feld der Beruflichen Orientierung, insbesondere Schulleitungen, Lehrkräfte und Ausbilder/innen,
Berufsberater/innen, Jugendsozialarbeiter/innen, Mitarbeiter/innen bei freien Trägern sowie Elternvertreter/innen.
Damit bietet der Fachtag den Kooperationspartnern im Bereich des Übergangs Schule-Beruf die Möglichkeit, sich zu informieren und zu vernetzen sowie sich mit anderen Beteiligten der Beruflichen Orientierung auszutauschen.
Der Fachtag Berufsorientierung ist in diesem Schuljahr am 22.04.2021 im Kulturhaus Schwanen in Waiblingen geplant.
Der Arbeitskreis Schule-Wirtschaft bietet Lehrkräften aus allen weiterführenden Schularten und Vertreterinnen und Vertretern der Unternehmen jährlich 4 Veranstaltungen mit unterschiedlichen Themen an. Dabei kommen dieTeilnehmerinnen und Teilnehmer miteinander ins Gespräch. Geschäftsführer auf Seiten der Schulen ist Herr Artur Stang, Schulrat am Staatlichen Schulamt Backnang. Geschäftsführer von Seiten der Wirtschaft ist Herr Michael Kempter von Südwestmetall Bezirksgruppe Waiblingen. Die Veranstaltungen richten sich an alle Interessierten in Schulen und Unternehmen.
Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Betrieben unterstützen die Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in Ausbildung und Beruf. Dabei werden Hilfen zur Ausbildungs- und Berufswahl angeboten und auf vielfältige Weise die Ausbildungsreife und Ausbildungsfähigkeit verbessert. Die Qualität von Bildungspartnerschaften ist durch definierte Standards gesichert. Die Förderschulen, Werkrealschulen, Realschulen und Gemeinschaftsschulen im Bereich des Staatlichen Schulamts Backnang unterhalten in der Regel mehrere Bildungspartnerschaften zu unterschiedlichen Betrieben und Einrichtungen aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Handel und Hauswirtschaft/Soziales.
Die Leitperspektive Berufliche
Orientierung sowie die Verwaltungsvorschrift
Berufliche Orientierung bilden auch für die Schülerinnen und Schüler mit wesentlicher
Behinderung bzw. Anspruch auf ein sonderpädagogisches Bildungsangebot die Handlungsgrundlage. Dabei gilt:
„So viel Allgemeines wie möglich – so viel Spezifisches wie nötig“
Deshalb bezieht jede allgemein bildende Schule (allgemeine Schulen und Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentren) in ihrem schulischen Konzept zur Beruflichen Orientierung die Berufswegeplanung für Schülerinnen und Schüler mit wesentlicher Behinderung und/oder einem sonderpädagogischen Bildungsanspruch ein.
Um die besonderen Bedarfe und Möglichkeiten dieser Zielgruppe auch in inklusiven Bildungsangeboten zu berücksichtigen, wurde in einer Ergänzung der Rahmenvereinbarung zwischen der Agentur für Arbeit Waiblingen und dem Staatlichen Schulamt Backnang folgendes festgeschrieben:
„Bei Jugendlichen mit Anspruch auf ein sonderpädagogisches Beratungs-,
Unterstützungs- oder Bildungsangebot beziehen Schule und Berufsberatung frühzeitig das Netzwerk aus Sonderpädagogik,
Rehaberatung und ggfs. Integrationsfachdienst in die Beratung ein.“
Neben dem Erwerb der Sprache und einer möglichst raschen Integration in die Schulgemeinschaft ist, insbesondere für ältere
Schülerinnen und Schüler, die berufliche Orientierung eine weitere Herausforderung vor allem im Hinblick auf folgende
Aspekte:
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unterschiedliche Arbeitsbedingungen und Arbeitsweisen im Vergleich zu den Herkunftsländern
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finden von geeigneten Praktikumsplätzen
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Probleme mit Arbeitsanweisungen und Sicherheitsbelehrungen
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fehlende Kenntnisse über das schulische und betriebliche Bildungswesen in Baden-Württemberg
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Seit dem Schuljahr 2016/2017 gibt es im Staatlichen Schulamt Backnang einen Ansprechpartner Schule-Wirtschaft - Maßnahmen Flüchtlinge. Inzwischen wurden vielfältige Angebote und Aktionen auf den Weg gebracht:
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Informationsveranstaltungen für Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte
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Erstellung eines Beispielcurriculums für die berufliche Orientierung
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Fortbildungsveranstaltungen für Lehrkräfte
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Unterrichtsmodule zur Beruflichen Orientierung, die von (VKL-) Lehrkräften zur Durchführung angefordert werden können
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Betriebsbesichtigungen
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Vor- und Nachbereitung von Praktika
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Beratung von Lehrkräften
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Schulen und Lehrkräfte, die in diesem Bereich Unterstützung erhalten
wollen, können sich per E-Mail an Herrn Tobias Deißler wenden: tobias.deissler@ssa-bk.de
Die Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I durchlaufen bis zum Ende ihrer
Schulzeit eine intensive berufliche Orientierung, die im Wesentlichen auf drei Säulen steht:
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- Stärkung der Persönlichkeit und Kompetenzen
- Kenntnis über die eigenen Talente, Kompetenzen und Potenziale
- Informationen über Berufe und Berufswege
Ziel ist ein gelingender Übergang von der allgemein bildenden Schule in eine berufliche Ausbildung bzw. in eine weitere schulische Ausbildung. In der Ausgestaltung der Beruflichen Orientierung beachten die Schulen im Besonderen die folgenden Punkte:
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die Leitperspektive Berufliche Orientierung zieht sich als roter Faden durch alle Fächer und Klassenstufen
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die Schulen erarbeiten - unter Einbeziehung der Berufsberatung und weiterer Partner - ein auf den jeweiligen Standort zugeschnittenes Konzept
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die Schülerinnen und Schüler führen durchgängig einen individuellen Berufswegeordner
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die Schülerinnen und Schüler absolvieren in Art, Umfang und Zielsetzung differenzierte und passgenaue Praxisphasen
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die Schülerinnen und Schüler erhalten eine bedarfsgerechte Beratung und Begleitung im Prozess der Beruflichen Orientierung durch Schule, Lehrkräfte, Berufsberatung und weitere Partner
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die Schulen werden bei der Planung, Gestaltung und Umsetzung der Beruflichen Orientierung von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit und weiteren Partnern aus Kammern und Verbänden der Wirtschaft, der Sozialpartner, der Unternehmen, der Hochschulen, kommunaler Institutionen und Träger unterstützt
- die Eltern werden über alle Unterstützungsangebote informiert und in ihrer Rolle als Akteure im Berufsfindungsprozess ihrer Kinder gestärkt